Bereits nach dem vierten Spieltag ist Baris Özbek als Trainer des TuS Bövinghausen nach einer 1:8-Niederlage gegen den TuS Ennepetal zurückgetreten, nachdem er zuvor gerade einmal einen Monat im Amt war.
Sein niederschmetterndes Urteil damals: "Ich bin direkt nach dem Spiel zur Kabine gegangen und habe gesagt, dass ich zurücktreten werde, weil ich der Mannschaft einfach nicht weiterhelfen kann. Diese Mannschaft ist nicht Oberliga-tauglich."
Inzwischen darf sich Özbek bestätigt sehen. Nach sieben Spieltagen steht das Team noch ohne einen Punkt da. Dazu kommen neun Punkte Abzug wegen der eingeleiteten Insolvenz des Klubs. Der Abstieg ist somit eigentlich bereits Fakt. Wobei noch unklar ist, ob die Saison überhaupt zu Ende gespielt wird. "Das war leider irgendwo absehbar und zu befürchten", sagt der Ex-Profi zur Situation seines ehemaligen Verein. Natürlich hat er die weitere Entwicklung aus der Ferne verfolgt. Auch, wenn er eigentlich gar nicht mehr so gerne nach hinten schauen mag.
Denn inzwischen ist Özbek wieder in seiner Wahlheimat Zypern bei seiner Familie. Und hat dort eine neue Aufgabe übernommen. "Ich werde mich nun dort erstmal um den Aufbau meiner Fußballschule kümmern", erklärt Özbek gegenüber RevierSport.
Das mit der Akademie hatte ich ja schon länger vor und habe es wegen Bövinghausen nur verschoben. Aber für ein interessantes Angebot ab der Regionalliga bin ich weiter offen.
Baris Özbek
Los geht es bereits im Oktober. Am zweiten Oktoberwochenende findet unter seiner Leitung ein zweitägiges Trainingscamp für Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren statt.
Eine berufliche Rückkehr nach Deutschland kann sich Özbek, der mit Galatasaray in der Saison 2007/2008 Türkischer Meister wurde, aber weiterhin vorstellen. "Das mit der Akademie hatte ich ja schon länger vor und habe es wegen Bövinghausen nur verschoben. Aber für ein interessantes Angebot ab der Regionalliga bin ich weiter offen", meint Özbek. Auch eine Aufgabe in einem Nachwuchsleistungszentrum könne er sich vorstellen.
Es habe auch bereits Gespräche mit Vereinen gegeben, aber es müsse auch eine Perspektive zum sportlichen Erfolg und zur Entwicklung vorhanden sein, so der Fußballlehrer. Ein Himmelfahrtskommando komme jedoch nicht mehr in Frage. Dann warte er lieber auf den richtigen Verein und Zeitpunkt und kümmere sich erstmal um den sportlichen Nachwuchs im türkischen Teil Zyperns.